Heizen mit Abwärme aus der Kühltruhe
Wohnquartier Alaunpark, Dresden
Nahwärmenetze, die auf einem intelligenten Mix aus regenerativen Energiequellen beruhen, können ganze Wohnquartiere zuverlässig mit Gebäudewärme versorgen. Das Wohnquartier Alaunpark in Dresden ist hierfür ein Beispiel. Geothermie ist die wichtigste Wärmequelle. Aber ergänzt und entlastet wird sie durch Abwärme aus einem Biomarkt. PEWO half beim Netzknüpfen mit – durch Planungsunterstützung und geeignete Wärmetechnik.
Key Facts
Wohnquartier Alaunpark, Dresden-Neustadt
- Neu errichtete energieeffiziente Mehrfamilienhäuser
- 76 Wohn- und Gewerbeeinheiten
- Primäre Wärmequelle: Tiefengeothermie
- Sekundäre Wärmequelle: Abwärme
Energieeffizienz der Wärmepumpen-Lösung
- Projektgesellschaft am Alaunpark (Bauherr, Auftraggeber)
- Ingenieurb üro Dr. Scheffler & Partner, Dresden (Planung Gebäudewärme)
- Planungsunterstützung
- 27 Wärmepumpen Titan 2, Leistung 12 bis 40 kW
- 181 Wohnungsstationen Compact C
- Trinkwassererwärmer Aqua C
- Leittechnik PEWO Control
2010-2012
Ein Markt für Bio-Lebensmittel wurde beim Bauprojekt Alaunpark quasi von Anfang an mitgeplant. Nicht nur, weil abzusehen war, dass sein Angebot von der künftigen Bewohnerschaft gut angenommen werden würde, sondern auch, weil er nebenher einen Teil der Gebäudeenergie fürs gesamte Wohnquartier liefern würde. Lebensmittelmärkte betreiben Kühltruhen, und diese setzen Abwärme frei. Sie nicht sinnlos in die Umwelt zu entlassen, sondern als Zusatzquelle für die Gebäudewärme zu nutzen, darum ging es.
Die Hauptwärmequelle für das Quartier besteht in Tiefengeothermie. Eine Vielzahl von Erdbohrungen wurde dazu auf dem eigenen Grundstück eingebracht; Sole-Wasser-Wärmepumpen fördern die Erdwärme zutage. Die aus dem Biomarkt eingespeiste Abwärme erhöht die Soletemperatur von normalerweise 13 °C um 3 bis 4 K. Das erhöht die Effizienz der Wärmepumpen. Allerdings: Wäre man die Sache nach dem Motto „Dienst nach Vorschrift“ angegangen und hätte mit nur einer leistungsstarken Großwärmepumpe gearbeitet, wäre das System in der warmen Jahreszeit energieineffizient geworden. Aus Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Projekten heraus epfahl PEWO daher den Einsatz mehrerer schwächerer Wärmepumpen in Parallelschaltung (Wärmepumpenkaskade), die bedarfsgerecht aktiviert werden. Das hat funktioniert.
Weil es bei dieser Quartierslösung ganz besonders auf die Stimmigkeit des Gesamtsystems ankam, durfte PEWO auch weitere Anlagentechnik liefern – unter anderem die Wohnungsstationen.