Maximale Energieeffizienz ohne energietechnische Sanierung
Wohnheim Dröpkeweg, Berlin-Buckow
Manchmal kann es unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Aspekts nicht die große regenerative Gebäudewärme-Lösung sein. Doch es gibt gute Kompromisse. Mit ihnen kann man auch unter Nutzung klassischer Wärmequellen in ungeahnte Regionen der Energieeffizienz vorstoßen. Mit der Sanierung des Objektes Dröpkeweg durfte PEWO dies demonstrieren – auf Basis innovativer Planung des Ingenieurbüros Lang.
Key Facts
Wohnhochhaus, Dröpkeweg 13-15, Berlin-Buckow
- Studierendenwohnheim
- 404 Wohneinheiten
- Altbau, energietechnische Sanierung
- Klassische Gebäudewärme-Lösung mit maximaler Energieeffizienz
- Besonderer Legionellenschutz
- Brennwerttuning®-Ausrüstung
- Berlinovo Grundstücksentwicklung (Bauherr, Auftraggeber)
- Ingenieurbüro Lang, Berlin (Planung Gebäudewärme)
- Aluta Wärmetechnik, Berlin (Installation)
- Zwei Trinkwassererwärmer Aqua C2 mit DRO®-Technologie
- Vier Heizungsverteiler Split H
- Vier Wärmepumpen HT
- Leittechnik PEWO Control
2014
Bei der Sanierung der Heiz- und Trinkwasseranlage des städtischen Studierendenwohnheims Dröpkeweg, eines in die Jahre gekommenen Hochhauses, waren drei Dinge zu beachten. Erstens, mit Blick auf die geplante Nutzungsdauer sollte es eine ökonomisch vertretbare Lösung werden. Zweitens sollten dennoch alle unter dieser Bedingung möglichen Register der Energieeffizienz gezogen werden. Drittens waren angesichts der Nutzung des Gebäudes besondere Hygieneanforderungen zu beachten: Wohnungen mit teils längeren Leerstandzeiten – da steigt die Legionellengefahr im Trinkwarmwasser.
Ökonomisch vertretbar – das hieß: keine Revolution bei der Wärmequelle, sondern Evolution. Statt des klassischen Erdgas-Heizkessels sollte nun einer mit Brennwerttechnologie installiert werden. Den Bauherren war das jedoch zu wenig an Energieeffizienz. Schließlich ging es hier um mehr als 400 Wohneinheiten, also um keinen geringen Energieverbrauch. Mittels konventioneller Methoden aber war kaum mehr zu schaffen.
Hier kam das Ingenieurbüro Lang ins Spiel, das in der Region als Planungsspezialist für solche Fragen gilt – und dabei besonders der Technik von PEWO vertraut. So wurde das Wohnheim zu einem der ersten Fälle, in denen das Brennwerttuning® zum Einsatz kam, eine Methode der verbesserten Rücklaufauskühlung bei Gas-Brennwertkesseln. Das Ingenieurbüro Lang hat das Verfahren entwickelt. Beim Brennwerttuning schließt sich an die klassische Brennwerttechnologie bei Erdgas-Heizkesseln noch eine Nachbereitung an. Sie führt auch die letzte, bislang unzugängliche Abgas-Restwärme einer Nutzung zu.
Die klassische Brennwerttechnologie besteht bekanntlich in der Nutzung des ca. 150 °C heißen Abdampfes durch Auskondensieren des darin enthaltenen Wassers und Übertragung von dessen Wärme auf den Heizungsvorlauf mittels eines Wärmeübertragers. So geht nur noch ca. 40 °C warmer Abdampf durch den Schornstein.
Brennwerttuning lässt auch dieses Abgas nicht einfach entweichen. In einer nachgeschalteten zweiten Stufe wird es durch eine Kaskade aus Gas-Absorptionswärmepumpen, integriert in ein verbindendes Modul von PEWO, weiter ausgekühlt. Anders als klassische Kompressionswärmepumpen nutzen Gas-Absorptionswärmepumpen nicht Strom, sondern die Wärme von Erdgasbrennern als Energiequelle. Das war in diesem Fall energieeffizienter, denn Gas lag ja bereits an. Die Wärmepumpen entziehen dem Abgas jene Restwärme, die der klassischen Brennwerttechnologie nicht zugänglich ist und übertragen sie, unter Anhebung der Temperatur wirkungsvoll auf einen zweiten Stoffstrom. In dem Fall ist dies wiederum der Heizungsvorlauf. Damit geht das Abgas nur noch handwarm in den Schornstein.
Das Brennwerttuning
- steigert den Wirkungsgrad des Brennwert-Gaskessels in diesem Fall noch einmal um zwölf Prozent und hilft damit sechs Prozent der Primärenergie einzusparen.
- CO2-Ausstoß und Heizkosten sinken gravierend.
Somit kann es als gültige Brückentechnologie in einer Periode genutzt werden, in welcher der Einsatz fossiler Energieträger mit maximaler Energieeffizienz noch erlaubt ist.
Blieb noch die Hygienefrage zu lösen. Ein Wohnheim ist der typische Einsatzfall für eine zentrale Lösung der Trinkwassererwärmung mit speziellem Legionellenschutz. Mit zwei Aqua C2, Trinkwassererwärmern mit permanenter thermischer Desinfektion, konnte PEWO auch hier die bestmöglichen Anlagen liefern. Um die Energieeffizienz des Gesamtsystems weiter zu verbessern, wurden die Trinkwassererwärmer zusätzlich mit DRO®-Technologie ausgestattet, einer speziellen regelungstechnischen Lösung von PEWO zur forcierten Rücklaufauskühlung.