Nahwärme mit Eisspeicher und Solartechnik
Wohnquartier Parkstadt Unterliederbach
Key Facts
Wohnquartier Parkstadt Unterliederbach, Frankfurt a.M.
- Neubau in gemischter Bauweise (Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser)
- Insgesamt 291 Wohneinheiten
- Niedrigenergie- bzw. Passivhaus-Standard
- Gebäudewärme über ein Nahwärmenetz
- PEWO stattete sechs Mehrfamilienhäuser im Passivhaus-Standard mit insgesamt 56 Wohneinheiten aus
Energieeffizienz an der Grenze des Machbaren
- Wilma Wohnen Süd, Stuttgart (Bauträger)
- 6 Wärmepumpen Titan 2
- 4 Netzpumpenmodule NP
- 56 Wohnungsstationen Therm V
- 10 Solarstationen Load S25 und S32
- Regler DAC 648
- Leittechnik PEWO Live
2014-2016
Unterliederbach ist ein Stadtteil von Frankfurt a.M., gelegen am äußersten westlichen Stadtrand. Ab 2010 wurde dort begonnen, auf einem ehemaligen Industriegelände ein modernes Wohnquartier zu errichten, die Parkstadt Unterliederbach. Höchste Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit waren beim Bau gefordert.
Das bedeutete zweierlei: Gebäude auf Niedrigenergie- bzw. Passivhaus-Standard und eine Wärmeversorgung, die sich nahezu komplett aus erneuerbaren Energien speist. Letztere basiert auf zwei Säulen: einem quartiereigenen Niedertemperatur-Nahwärmenetz, basierend auf einem Eisspeicher mit verstärkenden Wärmepumpen, sowie auf Solarmodulen auf den Dächern, die Photovoltaik und Solarthermie kombinieren. Ein Heizwasserspeicher mit 45.000 Liter Inhalt verstetigt das Wärmeangebot. Ein Biomasse-Kessel fängt die Spitzenlast ab.
PEWO konzipierte und lieferte die Gebäudewärmelösung für die Mehrfamilienhäuser. In drei der sechs Gebäuden wurden hierzu Unter-Heizzentralen eingerichtet, die je zwei Gebäude versorgen. Gewählt wurde ein dezentrales System mit Wohnungsstationen.
Als Krönung des Projekts durfte PEWO die Regelung des Gesamtsystems einrichten. Eine Leittechnik PEWO Live regelt Eisspeicher samt Wärmepumpen, Solarmodule und Spitzenlastkessel – also auch alle nicht von PEWO stammenden Systemkomponenten. Erst das Monitoring über diese Leittechnik erlaubte es auch, in den ersten zwölf Betriebsmonaten äußere Einflüsse zu identifizieren, die Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des multivalenten Gebäudewärmesystems beeinträchtigten – und sie zu korrigieren. Ein Einflussfaktor war beispielsweise das Lüftungsverhalten der
Bewohner.
Aus der Erfahrung von Unterliederbach heraus plädiert PEWO dafür, eine derartige Erprobungsphase als Pflichtbestandteil von Projekten mit innovativen multivalenten Gebäudewärmesystemen vorzusehen. Das Verhalten von Systemen dieser Art komplett vorherzuberechnen, ist nicht möglich.
Wohnquartier
Parkstadt Unterliederbach
PEWO Live
Visualisierung des Wohnquartiers Unterliederbach mit den wichtigsten Gesamtparametern und -werten