Nahwärme auf Rädern
Nahwärmenetz Schülp
Das schleswig-holsteinische Schülp wollte sein eigenes Nahwärmenetz schnell und unbürokratisch aufbauen. Die Heizzentrale befindet sich daher in einem Seecontainer. Er konnte fix und fertig angeliefert werden. Aber wie die ganze Technik in ihm unterbringen? Zwar ist PEWO bekannt für kompakte Anlagentechnik, aber so viel Komprimierung war bislang selten.
Key Facts
Nahwärmenetz Schülp bei Rendsburg, Schleswig-Holstein
Komplette Wärmetechnik
Pionierlösung Container-Heizzentrale
- Wärmegenossenschaft Schülp (Auftraggeber)
- Viessmann (Kooperation)
- Fa. Gottburg, Leck, bzw. Paasch Rohrleitungsbau, Damendorf (Installation)
Container-Heizzentrale:
- Heizungsverteiler Split H (individuell)
- Netzpumpenmodul NP
- Weitere Wärmetechnik (Viessmann): Spitzenlastkessel, Öltank, Schaltschrank
- Leittechnik PEWO Control
Hausanschlüsse:
- 99 Übergabestationen Compact Eco bzw. Compact Plus
- Eine Übergabestation V-max
2021
Seit Jahren ist die Gemeinde Schülp, gelegen am Nord-Ostsee-Kanal, dabei, ein eigenes Nahwärmenetz zu errichten und auszubauen. Nun ist es fertig. Biogasanlage und BHKW sehen aus wie anderswo auch. Speziell aber ist das Heizhaus, das keines ist – sondern ein 40-Fuß-Seecontainer. Länge: 12 m, Breite: 2,35 m, Höhe: 2,40 m. Das sind die Innenmaße. Dort musste alles hinein: Wärmeübertragungstechnik, Heizungsverteiler mit Netzpumpenmodul zur Einspeisung des Warmwassers ins Verteilnetz, Spitzenlastkessel samt Öltank, Regelungstechnik.
In Kooperation mit dem Partner Viessmann konnte PEWO, bekannt für kompakte Anlagen, auch diese Komprimierungsaufgabe lösen. Der vollständig ausgerüstete Container wurde per Tieflader angeliefert und angeschlossen – fertig. Plug-and-play, auch das ist eine Spezialität von PEWO. Trotzdem war es alles andere als einfach. Die dünnen Blechwände von Containern sind nicht dafür ausgelegt, schwere Technik an ihnen zu befestigen. Also musste noch eine tragfähige Innenverkleidung angebracht werden.
Zudem rüstete PEWO die insgesamt 100 Abnehmer des Nahwärmenetzes mit Übergabestationen aus. Dass die Technik auch am anderen Ende des Netzes optimal zum Ganzen passte, war dem Auftraggeber wichtig. Je nach Gebäudesituation wurden Stationen vom Typ Compact im Durchflusssystem oder mit Pufferspeicher installiert. Ein größeres Gehöft erhielt eine V-max. Die Abnehmer wurden über eine Gebäudeleittechnik mit dem Container verbunden – samt zentraler
Visualisierungslösung. Auch hier war Miniaturisierung gefragt. Ein großer stationärer Bildschirm hätte nicht gepasst. So gibt es also in dem Fall die Schnittstelle für den Service-Laptop. PEWO hat die Fernwartung übernommen. Komplettlösung – das ist die dritte Spezialität von PEWO. Das Beispiel von Schülp wird hoffentlich Schule machen. Dass das Containerheizhaus funktioniert, ist seit Jahren bewiesen, und sicher gibt es auch andere Fälle, in denen eine fest gemauerte Lösung nicht in Frage kommt.