Fernwärme-Übergabe für den Eigenbedarf
Heizkraftwerk Berlin-Marzahn
Key Facts
Heizkraftwerk Berlin-Marzahn, Betreiber: Vattenfall
Übergabestation für die eigene Gebäudewärme im
Sicherheitsbereich
- Kraftwerksnormen
- Platzmangel
STEAG GmbH, Essen (Auftraggeber und Ausführung)
Zwei Übergabestationen CAD H in baugleicher
individueller Ausführung, je 3,1 MW Wärmeleistung
2018
Im Zuge des Ersatzneubaus des Heizkraftwerks Berlin-Marzahn als Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung wurde auch eine spezielle hauseigene Gebäudewärmelösung konzipiert. In erster Linie ging es darum, die Anlagensicherheit im Winter zu gewährleisten, namentlich: die Funktion der Schmier-und Kühlkreisläufe. Dazu nicht direkt Wärme aus eigener Produktion abzuzweigen, sondern sie aus dem öffentlichen Fernwärmenetz zu beziehen, ist Teil des Sicherheitskonzepts: Es muss auch dann noch funktionieren, wenn die eigene Wärmeerzeugung ausfällt.
Ein weiterer Sicherheitsaspekt bestand darin, die strengen Normen des Kraftwerksanlagenbaus einzuhalten. Funktionieren sollte die Übergabestation wie jede andere auch, aber erstens ging es hier um eine enorme Leistungsstärke. Zweitens musste die Auslegung wegen des Einsatzortes in vielen Details anders sein: spezielle Schweißtechnologie, andere Ventile, andere Flansche, zusätzliche Sicherheitstechnik, spezielle Beschichtung und – lückenlose Dokumentation aller Arbeitsschritte. Dafür die Übergabestation als Einzelstück komplett neu zu entwerfen, hätte der Sicherheit allerdings nicht gedient. Gefragt war vielmehr eine Kombination aus ausgereifter Serientechnik und Spezial-Expertise.
Noch ein drittes Mal kam die Sicherheit ins Spiel: In Kraftwerken muss nahezu sämtliche Anlagentechnik redundant ausgeführt werden – fällt eine Anlage aus, springt die zweite ein. Das galt auch für die hier in Rede stehende Übergabestation. Nicht eine, sondern zwei baugleiche nebeneinander mussten es daher sein. Das aber bedeutete automatisch Platzprobleme, die es zu lösen galt.
Das am Projekt beteiligte Kraftwerksunternehmen STEAG, ingenieurtechnisch verantwortlich auch für diese spezielle Aufgabe, entschied: Angesichts der Rahmenbedingungen könne nur PEWO den Auftrag zur Zufriedenheit ausführen.
Beide Herausforderungen bewältigte PEWO mithilfe seines modularen Anlagenkonzepts. Sonderausführungen auf Basis serieller Technik sind eine dessen Spezialitäten. Auch das Platzproblem konnte PEWO recht einfach lösen. Damit sie ins Haus passten, erhielten die beiden Übergabestationen für Marzahn in dem Fall jeweils einen L-förmigen Grundriss, wurden also „ums Eck“ gebaut. Nichtsdestoweniger sind ihre Abmessungen mit je 8,30 m x 4,80 m x 2,60 m eindrucksvoll.
L-förmiger Grundriss: die Fernwärme-Übergabestationen bei der Probemontage