nutzen regenerative Energiequellen
Nahwärme für Stadt und Land
Nahwärmenetze dienen dem Transport netzgebundener Gebäudewärme für Heizung und Trinkwarmwasser. Sie bestehen aus Heizzentrale, Wärmenetz sowie Wärmeverbrauchern. Dabei wird Wasser in unterschiedlichen Temperaturen als Transportmedium für Wärme (und Kälte) in erdverlegten Rohrleitungen transportiert. Im Unterschied zu Fernwärmenetzen handelt es sich um kleinere Systeme, die auf einen definierten Kreis von Abnehmern ausgelegt sind – beispielsweise eine ländliche Siedlung oder ein urbanes Quartier. Die thermische Leistung von Nahwärmenetzen ist deutlich geringer als die von Fernwärmenetzen – je nach Wärmequelle von ca. 50 Kilowatt bis wenigen Megawatt. Nach unserer Erfahrung aus mehr als 1.000 Projekten gibt es bei ca. 50 Kilometern Gesamtnetzlänge eine natürliche Obergrenze für Nahwärmenetze.
Klimafreundliche Nahwärmenetze
sind ausgelegt auf klar definierten Abnehmerkreis
verringern die Abhängigkeit von externen Energieversorgern
haben relativ kurze Strecken zwischen Heizzentrale und Verbrauchern (selten mehr als 10 km)
Gemeinsam mehr Effizienz erreichen
Nahwärmenetze stehen für eine Zeitenwende in der Gebäudeerwärmung: weg von Insellösungen für einzelne Haushalte oder Häuser, hin zu Lösungen für ganze Siedlungen oder Quartiere. Die Anschlussleistung der Übergabestation wird punktgenau an den Energiebedarf des Hauses angepasst. Der Anschluss an ein Nahwärmenetz l ässt sich mit deutlich geringerem Arbeitsaufwand und Materialeinsatz realisieren. Auch die Kosten für Beschaffung, Wartung und Ersatz sinken im Vergleich zur Insellösung. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Platzbedarf: Wo sich bisher Brennstoff-Vorratsbehälter und Heizkessel breit machten, ist jetzt Platz für Hobbykeller oder Sauna.
Klimafreundlich und unabhängig
Nahwärmenetze sind nicht ohne regenerative Energien zu denken. Dabei kommen verschiedenste Quellen in Frage: z. B. Tiefengeothermie als Hauptquelle, Großflächen-Solarthermie oder Großwärmepumpen. Am einfachsten ist es dort, wo die Energie vor Ort schon vorhanden ist, in Form von Abwärme (z. B. Data Center, Industriebetrieb) oder als Reststoffe mit Brennwert (z. B. Holzhackschnitzel aus der Land- und Forstwirtschaft). Zur Stabilisierung des Nahwärmenetzes dient oft ein mit Wasser gefüllter Großwärmespeicher, in dem überschüssige Wärmeenergie „zwischengelagert" werden kann. Mit der konsequenten Erschließung des Potenzials lokaler Energiequellen verbessern Kommunen ihre Klimabilanz und gehen einen großen Schritt in Richtung autarke Energieversorgung.
Die drei Netzarten für Nahwärme
Nahwärmenetze lassen sich in drei Haupttypen mit jeweils verschiedenen Vor- und Rücklauf-Temperaturen unterteilen. Welcher Netztyp der passende ist, hängt von der verfügbaren Wärmequelle und den Abnehmern ab (Altbau, Neubau der Mischbestand).
- Kaltes Netz / Kalte Fernwärme (0 - 20 °C)
- Niedertemperaturnetz / LowEx-Netz (20 - 55 °C)
- Warmes Netz (65 - 80 °C)
Warme Netze sind gegenwärtig am weitesten verbreitet, da sie die gesamte Bandbreite der sekundärseitigen Systemtemperaturen abdecken. Die Wärme aus dem Netz kann direkt genutzt werden – ohne Nachheizung im Gebäude. Eine Hausübergabestation überträgt die Wärme aus dem Netz in das Gebäude.
Niedertemperatur- und kalte Netze transportieren leicht temperiertes Wasser. Aufgrund der niedrigeren Netztemperaturen sind die Wärmeverluste im System deutlich geringer als bei warmen Netzen. Die Temperatur wird erst am Ort des Verbrauchs angehoben – bei Niedertemperaturnetzen genügt dafür eine Booster- Wärmepumpe für die Trinkwassererwärmung, bei kalten Netzen sind Wärmepumpen für die Raumheizung und Trinkwassererwärmung erforderlich.
Einsatzszenarien für Niedertemperaturnetze und kalte Netze
Niedertemperaturnetze und kalte Netze mit ihren guten Primärenergiebilanzen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn „echte“ regenerative Energien wie Geothermie oder Solarthermie eingespeist werden. Im Vergleich zu Energien aus der Verbrennung von Biomasse oder Müll entstehen dabei niedrigere Temperaturen. Deswegen eignen sich diese Netze besonders gut zur Versorgung von Gebäuden mit Niedrigenergiestandard und mit Flächenheizungen (z. B. Wand, Fußboden). In heißen Sommern kann das Nahwärmenetz auch zum Kühlen genutzt werden.
Im Unterschied zu warmen Netzen erfordern die tieferen Temperaturen in mittelwarmen und kalten Netzen größere Volumenströme. Daher haben die Rohrleitungen des Netzes einen größeren Durchmesser. Die Übergabestationen sind größer zu dimensionieren.
Wir können Nahwärme
Nahwärmeprojekte sind so individuell wie ihre Betreiber. Ob 3 km oder 24 km Netzlänge, ob 40 oder 850 Anlagen, ob einmalig oder in mehreren Ausbaustufen über 10 Jahre – PEWO ist ein verlässlicher Partner bei der Realisierung Ihrer Nahwärmelösung. Mit dem Know-how aus über 1.000 Projekten unterstützen wir Sie bei Ihrem individuellen Vorhaben.